Irritation um Köpping

Kreis baut neues Werk in Bernburg

Kreisgebiet. Wachstumskurs bei den Kreiswerken Delitzsch (KWD): Der Müllentsorger plant in Bernburg (Sachsen-Anhalt) den Bau einer Anlage zur Behandlung und Verwertung von thermisch-nutzbaren Abfällen. Auf dem Gelände des Zementwerkes Schwenk wollen die KWD den Brennstoff Carbo-Light produzieren. Investitionsvolumen: vier Millionen Euro.

Der Aufsichtsrat hat dem zugestimmt“, so Michael Czupalla, Delitzscher Landrat und Vorsitzender des KWD-Aufsichtsgremiums. Nun müsse der Kreistag grünes Licht geben. Dem Vernehmen nach könnte im April mit der Errichtung der Produktions- und Lagerhalle (60000 Tonnen) begonnen werden. Bezahlt werden soll sie mit Fördermitteln und KWD-Geldern. Gleichzeitig entstehen in Bernburg zwölf neue Jobs.

Der Schwenk-Konzern zählt zu den Hauptabnehmern von Carbo-Light. „Die Nachfrage wächst stetig“, sagt KWD-Chef Heinz Böhmer. 2006 plane der Entsorger, der mehr als ein Drittel seines Umsatzes (über 20 Millionen Euro) mit dem Ersatzbrennstoff erwirtschaftet, eine Absatzsteigerung um 30 Prozent auf 130000 Tonnen.

Unterdessen schwelt der Streit zwischen Kreis und Zweckverband Abfallwirtschaft Westsachsen (ZAW) weiter. Czupalla zeigte sich gestern irritiert über Aussagen seiner Amtskollegin Petra Köpping (Leipziger Land). Die ZAW-Vorsitzende hatte nach einem Treffen, auf dem Czupalla die Nachverhandlung des Müll-Vertrags angeregt hatte, in der LVZ von einem „Gegenvorschlag“ gesprochen. „Den hätte ich gern gesehen“, so der Kreis-Chef leicht verschnupft. Weil die KWD die Abnahme heizwertreicher Reste von der Deponie Cröbern verweigern, droht der ZAW mit einer Millionen-Klage (wir berichteten).

Alexander Weise

Leipziger Volkszeitung, Delitzsch-Eilenburger Kreiszeitung, Titelseite, 10.03.2006


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