SPD lud zu öffentlicher Versammlung zum Thema "Müllverwertung"

BUND lehnt "Mitteldeutsches Müllzentrum" ab

Delitzsch. Dieser Tage lud der SPD-Ortsverband Delitzsch zu einer öffentlichen Versammlung ein, bei der das problembehaftete Thema Müll im Mittelpunkt stand. Zu diesem Zweck engagierten die Genossen Udo Weiland als Vertreter des BUND. Er hielt einen Vortrag zum Thema "Müllverwertung und Umweltverträglichkeitsstudie (UVS)".
Er erörterte die Vor- und Nachteile der verschiedenen Arten der Müllverwertung, wobei er seine Abneigung gegenüber der thermischen Entsorgung sehr deutlich machte. Hingegen unterstützte er die Variante der mechanisch biologischen Behandlung, welche er als "wesentlich günstiger für diesen Standort" bezeichnete. Weiland sprach davon, dass die Emissionswerte des mechanisch-biologischen Verfahrens sich nur auf ein Drittel bis ein Fünftel gegenüber der Müllverbrennung belaufen. So emittiere die mechanisch-biologische Anlage nur in der Hälfte der Zeit, also zwölf Stunden pro Tag, wobei die Verbrennung 24 Stunden am Tag sieben Tage die Woche laufen müsste, um wirtschaftlich zu sein.
Ebenfalls warnte er vor der "Hohen-Schornstein-Politik". welche durch eine möglichst große Höhe des Schornsteins einen niedrigeren Schadstoffeintrag in der Region zur Folge haben soll. In diesem Zuge erinnerte er an die gesundheitlichen Gefahren, welche diese Errichtung eines "Mitteldeutschen Müllzentrums" mit sich bringt. Arbeitsplätze, so sagte Weiland, bringe eine solche Anlage jedenfalls nicht mit sich. "Das werden höchstens zwei Hände voll sein", gab er zu verstehen. Somit sieht er das Argument "der Arbei bringenden Müllverbrennung" entkräftet. Doch was tun mit unserem Müll? Einfach wegfahren?
Doch auch bei dieser Lösung muss der Müll umgeladen und sortiert werden, und ist damit auch mit Risiken verbunden. Wie auch immer der Müll in nächster Zeit weiterbehandelt wird sprach sich Weiland für so viel Investitionen aus, wie nötig sind, um ein Maximum an Sicherheit zu ermöglichen. Der Plan zum Bau des Biomassekraftwerks ("Holzkraftwerkes" ) stieß bei ihm auf heftige Kritik, da das Holzaufkommen den Bedarf nicht decke und so die große Gefahr bestünde, dass unter dem Deckmantel der Umweltverträglichkeit letztlich wieder Müll verbrannt wird. "Denn der Anlage ist es egal, was in ihr lodert.

rem

LVZ, 30.10.2001