Wie kann im Zusammenhang mit einer Müllverbrennungsanlage von der "Eigenständigkeit des Kreises" gesprochen werden! Wäre es nicht sinnvoller, Herr Czupalla und seine Mitarbeiter würden sich mit Hochdruck um eine Abfallkonzeption bemühen, welche vorrangig die Beteiligungen des Kreises Delitzsch an bereits vorhandenen oder geplanten Anlagen in Regionen mit höherem Abfallaufikommen untersuchen würde? Stattdessen jedoch favorisieren sie eine eigene Müllverbrennungsanlage und bitten um den Müll aus an deren Regionen. Dass wir damit in hohem Maße von Mülllieferungen abhängig werden und sich somit ein unverkennbares Risiko von Fehlinvestitionen und damit steigenden Gebühren abzeichnet, bleibt unerwähnt.
Eine Müllverbrennungsanlage in Delitzsch mit seinem geringen Müllaufkommen wäre in jedem Falle überdimensioniert. Es müsste das zweieinhalb- bis sechsfache Müllaufkommen des Landkreises Delitzsch herangeschafft werden.
Auf Grund der sich abzeichnenden Risiken - nicht zuletzt hinsichtlich einer gigantischen Fehlinvestition - würde die Bürgerinitiative "Müllverbrennungsanlage Delitzsch? Nein!" im Falle der Bestätigung eines Abfallkonzeptes im Zusammenhang mit einer Müllverbrennungsanlage in Delitzsch ein bereits in Rede stehendes Bürgerbegehren mit aller Kraft unterstützen.
G. Bosold, Brodau
Bürgerinitiative " Müllerverbren-
nunqsanlaqe Delitzsch? Nein!"
Sonntagswochenblatt, 30.07.2000