IKW-Chef lässt Wahlspende dementieren

Ostvorpommern (sd). Der unter Korruptionsverdacht stehende Chef des Beratungsinstituts für Kommunalwirtschaft (IKW), Klaus-Jürgen Haupt, hat sich nun erstmals zu einer möglichen Wahlkampfunterstützung für den früheren ostvorpommerschen Landrat Herbert Kautz (CDU) geäußert: Über seinen Mönchengladbacher Rechtsanwalt Udo J. Rohrig ließ er ausrichten, dass er 2001 keine Wahlkampfspende für Kautz geleistet habe. CDU-Kreisschatzmeister Joachim Saupe hatte gegenüber unserer Zeitung in der vergangenen Woche zwar eine Wahlkampfunterstützung Haupts bestätigt - jedoch hinzugefügt, dass der IKW-Chef, der auch im Aufsichtsrat der Ver- und Entsorgungsgesellschaft Ostvorpommern (VEO) sitzt, "eine Leistung übernommen" habe. Der Unions-Kreisverband habe dafür auch keine Spendenquittung ausgestellt.

Wie berichtet, wird sich der ostvorpommersche CDU-Vorstand morgen mit der Angelegenheit befassen. Kreisvorsitzende Regine Heppner-Bein hatte Saupes Äußerungen heftig kritisiert und von "persönlichen Vermutungen" gesprochen, die nicht durch die Aktenlage des Verbandes gedeckt würden.

Unterdessen übt Haupts Anwalt Rohrig heftige Kritik an dem vom nordrhein-westfälischen Innenminister Fritz Behrens (SPD) vorgelegten Abschlussbericht des Untersuchungsstabes "Antikorruption", der unter anderem Haupt schwer belastet. Der 200 Seiten starke Band enthalte "äußerst unbewiesene Schlussfolgerungen und verschwommene Verdächtigungen auf Grund waghalsiger, ebenfalls unbewiesener Konstruktionen, die in ihrer tendiziösen darstellung die Vermutung einer unbewussten und gewollten Vorverurteilung nahe legen". Der Untersuchungsstab war unter anderem durch die Auswertung von Aktenvermerken und Terminkalendern Haupts zur Einschätzung gekommen, dass Haupt Zuwendungen an den Lüdenscheider Landrat Aloys Steppuhn (CDU) "die typischen Erscheinungsweisen eines korruptiven Sachverhalts" darstellen. In den Unterlagen sollen nach Angaben eines Sprechers auch mehrere Namen aus Ostvorpommern auftauchen.

Nordkurier, 22.07.2003