Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Delitzscher Landrat

Delitzsch/Leipzig. Die Staatsanwaltschaft in Leipzig ermittelt seit gestern offiziell gegen den Delitzscher Landrat Michael Czupalla (CDU). Er steht unter dem Verdacht der Untreue und Vorteilsnahme. "Das Prüfverfahren ist in ein Ermittlungsverfahren überführt worden, weil der Anfangsverdacht begründet werden konnte", sagte Oberstaatsanwalt Norbert Röger gegenüber unserer Zeitung.

"Ich sehe dem Verfahren mit großer Gelassenheit entgegen", so Czupalla. Der Landrat, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der Kreiswerke Delitzsch (KWD) ist, wird der Korruption und der Veruntreuung öffentlicher Gelder beschuldigt. Unter anderem sei die Beratertätigkeit des Instituts für Kommunalwirtschaft (IKW) für die KWD viel zu hoch entlohnt worden. Die Jahresvergütung der KWD an IKW-Gesellschafter Klaus-Jürgen Haupt soll 330.000 Euro betragen haben. Haupt, gegen den die Staatsanwaltschaft Bochum wegen Beihilfe zur Untreue ermittelt, hatte Czupalla bei der Landratswahl 2001 gesponsert.

Laut Röger sei auch gegen weitere Personen, die im Zusammenhang mit der KWD-Affäre stehen, ein Verfahren eingeleitet worden. Namen wollte er jedoch nicht nennen.

Peter Krutsch

LVZ, 18./19.11.2003, Seite 4