Erstes Delitzscher Biokraftwerk am Netz

Delitzsch. Die erste Ausbaustufe ist abgeschlossen, der Probebetrieb beginnt: Ab kommender Woche speist die Biokraftwerk Delitzsch GmbH Strom in das enviaM-Netz ein. Nach der Genehmigung durch das Landratsamt Delitzsch startet auf dem Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik die Stromerzeugung mit bis zu 7,5 Megawattstunden. In der ersten Phase, so das Unternehmen, würden damit rund 18.500 durchschnittliche Drei-Personen-Haushalte mit Strom versorgt.

Unterstützung erhält das Biokraftwerk Delitzsch von den Stadtwerken Aachen (Stawag). Diese übernehmen künftig mit ihrem Know-how im Bereich regenerativer Energien die Betriebsführung des neuen Kraftwerkes. "Seit Baubeginn im März dieses Jahres haben wir zwölf neue Mitarbeiter eingestellt", erklärt Dirk Umbach, kaufmännischer Geschäftsführer des Biokraftwerks Delitzsch. "Und wir werden mit dem weiteren Ausbau zusätzliche Arbeitsplätze schaffen." Darüber hinaus beschäftigt das Kraftwerk nach eigenen Angaben seit Baubeginn durchgehend mindestens fünf Personen von einer Delitzscher Zeitarbeitsfirma.

Im Dezember soll die zweite Ausbaustufe abgeschlossen sein. Dann sollen im Biokraftwerk bis zu 14,5 Megawattstunden Strom erzeugt werden. "Das Biokraftwerk Delitzsch nutzt für die Stromerzeugung ausschließlich unbelastetes und gering belastetes Altholz der Klassen AI und AII. Unsere auf dem neuesten Stand der Technik gebaute Rauchgasreinigungsanlage sorgt dafür, dass die Emission weit unter den gesetzlichen Grenzwerten liegt", erklärt der technische Geschäftsführer Gerhard von Meegen. "Außerdem führen wir permanent umfangreiche Kontrollen durch." Holz zähle zu den erneuerbaren Energiequellen. Der Rohstoff setze bei der Verrottung genauso viel Kohlendioxid frei wie bei der Verbrennung.

Die Biokraftwerk Delitzsch GmbH beabsichtigt künftig aber auch, mit Schadstoffen belastete Hölzer der Klassen AIII und IV zu verbrennen, ein Genehmigungsantrag ist in Vorbereitung (wir berichteten). Auf dieses Vorhaben ging das Unternehmen in seiner Ankündigung vom Start des Probebetriebes nicht näher ein.

red der LVZ, 18.08.2003


Links:

  • Biomassekraftwerk in der Zuckerfabrik