Umweltschützer laden zur Gesprächsrunde ein

Eilenburg. Investoren haben sich beim Bau von Windparks nach Meinung des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deuschlands (BUND) den Bedürfnissen der Bürger und der Natur unterzuordnen. Mehr zu diesem Thema erfahren Mitglieder und interessierte Bürger in einer öffentlichen Versammlung am Dienstag um 19 Uhr im BUND Umweltzentrum, Leipziger Straße 66, in Eilenburg. Weitere Themen sind das Motodrom auf der Roten Jahne, die Verzögerungen beim Neubau der B 87-Ortsumgehung sowie die geplante Müllverbrennungsanlage Delitzsch-Südwest. Die Fernsehsendung Fakt, die am Montag um 21 Uhr in der ARD gesendet wird, berichtet ebenfalls über Abfallentsorgung und Müllverbrennung. Die Sendung wird auch auf das Delitzscher Vorhaben eingehen.

LVZ, 23./24.03.2002



BUND stellt Investvorhaben in Frage

Eilenburg. Bei einer öffentlichen Beratung in ihren neuen Räumen in der Leipziger Straße in Eilenburg stellte am Dienstagabend die Kreisgruppe Delitzsch-Eilenburg des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) gleich vier geplante Investitionsvorhaben im Landkreis Delitzsch auf den Prüfstand. Unter der Leitung von Hans-Udo Weiland wurde drei Stunden lang über den möglichen Zeitverzug beim Bau des Umgehungsabschnittes der B 87, über die geplante und umstrittene Müllverbrennungsanlage in Delitzsch-Südwest, über den geplanten Windkraftpark bei Rödgen und über das Dauerstreitthema Motodrom auf der Roten Jahne debattiert.

Hans-Udo Weiland befürchtet, dass die Eilenburger noch ein halbes Jahr länger als gedacht mit dem Lkw-Verkehr in der Innenstadt leben müssen. Wie in der LVZ vom 21. März ausführlich berichtet, hat ein Unternehmen gegen die Vergabeentscheidung in Sachen Erdbau geklagt. Damit kommt es zu Verzögerungen, die die Verkehrsfreigabe im Juni 2003 gefährden. Außerdem beanstandet Weiland, dass Schrebergärten und Bäume viel zu früh platt gemacht bzw. gefällt wurden.

Der BUND unterstrich noch einmal seine Bedenken zur geplanten Müllverbrennungsanlage. Hans-Udo Weiland meinte, dass in den Antworten der Delitzscher Kreisverwaltung auf die 12 Fragen der LVZ zu den umstrittenen Müllverbrennungsplänen die negativen Auswirkungen solcher Anlagen auf Mensch und Natur verharmlost würden.

Weiterhin befürchtet der BUND, dass eine von Investoren beabsichtigte Errichtung von Windkrafträdern bei Rödgen für die Menschen unverträgliche Schallschwingungen verursachen würden. Außerdem liege das Gebiet zwischen zwei besonders geschützten Landschaftsgebieten (Kämmereiforst und Bereich Mittlere Mulde) mit bestimmten Vogelarten, deren Lebensraum durch Windkrafträder eingeschränkt würden. Auch die Flugrouten der Vogelschwärme würden dadurch beeinträchtigt.

Nachdrücklich bekräftigte Weiland seine ablehnende Haltung zum geplanten Motodrom auf der Roten Jahne. Für Autorennen und große Veranstaltungen, die mit viel Lärm verbunden sind, würde der BUND seine Zustimmung verweigern.

D. Altmann

LVZ-Online, 28.03.2002